Freitag, 19. Februar 2021

Leserbrief an einen Journalisten, der Grundrechte für Privilegien hält

 Im heutigen Tagblatt erschien ein Kommentar von Pascal Ritter. Sein Titel: "Die Kritik am Schweizer «Lockdown» ist Jammern auf ganz hohem Niveau".

Hier ist mein Leserbrief dazu:

Laut Pascal Ritter sollen sich die Schweizer darüber freuen, dass sie «privilegiert» sind und der Lock-Down in der Schweiz nicht ganz so schlimm sei wie in Frankreich oder Deutschland. Offensichtlich leidet Herr Ritter an einer starken Verzerrung der Realität: Zum einen ist es kein Privileg, wenn die verfassungsmässigen Grundrechte nur zu 70% und nicht zu 90% eingeschränkt werden. Zum zweiten, kann man die Schweiz zwar mit Frankreich oder Deutschland vergleichen. Man kann sie aber genauso gut auch mit Schweden (alles geöffnet, nie geschlossen) oder Polen (alles geöffnet) vergleichen. Selbst Österreich und Italien mussten inzwischen wieder viele Einrichtungen öffnen. Zum dritten, sollte Herr Ritter sich eingestehen, dass der Lock-Down weitgehend wirkungslos war und ist. Typischerweise haben die Länder mit den rigidesten Massnahmen (Frankreich, Italien, Spanien) auch die höchsten Sterberaten zu verzeichnen. Und last but not least, sollte Herr Ritter als privilegierter Journalist im Home-Office, darüber nachdenken, dass Teile der Bevölkerung derzeit extrem unterprivilegiert sind: Arbeitslose, Kurzarbeiter, psychisch Kranke und alleinlebende Menschen, die massive «Kollateralschäden» erleiden. 


Mittwoch, 17. Februar 2021

Hayeks Warnung vor der Ignoranz von Experten

 


«Unsere Freiheit ist in vielen Bereich bedroht, weil wir viel zu schnell Entscheidungen an Experten delegieren und bereit sind, unkritisch ihre Meinung bezüglich eines Problems zu akzeptieren, von dem sie doch nur mit einem kleinen Aspekt wirklich vertraut sind." (F. v. Hayek, Constitution of Liberty, S. 50)