Freitag, 29. Januar 2021

Gab es in der Schweiz eine Ãœbersterblichkeit in 2020? Ja, sagt Prof. Beck von der Uni Luzern, aber nur 30% davon ist Covid-19 zuzurechnen

 Professor Konstantin Beck von der Universität Luzern beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gesundheitsstatistiken. Er ist Titularprofessor für Versicherungsökonomie. In einem knapp 30-minütigenVideo stellt Professor Beck, die Frage, ob es 2020 in der Schweiz eine Ãœbersterblichkeit gab. Er sagt ja, es gab eine (relativ moderate) Ãœbersterblichkeit von rund 3000 Personen (bei insgesamt etwa 75'000 Sterbefällen). Allerdings seien nur rund 1200 dieser Fälle mit Corona zu erklären. Der Rest sei auf andere Ursachen zurückzuführen, möglicherweise auch auf die Corona-Massnahmen. 

Die NZZ kritisiert an Beck, dass er die steigende Lebenserwartung für seine Schätzung der erwarteten Todesfälle 2020 (ohne Ãœbersterblichkeit) unberücksichtigt lässt. Ich persönlich halte diesen Einwand für eher schwach: Zwischen 2009 und 2019 ist  laut Bundesamt für Statistik die Lebenserwartung in der Gruppe der über 80-jährigen um rund ein halbes Jahr gestiegen. Bei der Gruppe der 65-80-jährigen liegt es im gleichen Bereich. Das heisst effektiv, dass die Zahl der Sterbefälle aufgrund der steigenden Lebenserwartung um weniger als 1% in den jeweiligen Alterskohorten reduziert wurden (über 10 Jahre). Ein Effekt, der zwar tatsächlich vorhanden ist, aber über den geamten Zeitraum ein Verschiebung um ein paar hundert Sterbefälle ausmachen dürfte. 

Aber sehen Sie selbst...




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