Eine Mail an Airbnb bezüglich Ihres "Community-Bekenntnis":
Sehr geehrte Damen und Herren,
Herzlichen Dank für die Übersendung Ihrer Mail bezüglich des
"Community-Bekenntnis" von Airbnb. Dieses habe ich mit grosser Freude
gelesen, da ich Bekenntnisse allgemein sehr gut finde. Heutzutage ist es
ja sehr wichtig, sich möglichst viel und öffentlich zu "Werten" zu
bekennen.
So sehr ich es schätze, wie Sie schreiben, "jeden –
unabhängig von Rasse, Religion, Herkunft, Volkszugehörigkeit, einer
Behinderung, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung
oder Alter – respektvoll, vorurteilsfrei und unvoreingenommen zu
behandeln", komme ich nicht umhin, bei Ihnen wegen möglicher Ausnahmen nachzufragen.
Nehmen wir einmal folgenden Fall an: Ein weisser, älterer (>40
Jahre), heterosexueller Mann, der sich offen zu Donald Trump bekennt und
eine Einkaufstüte mit Steaks der örtlichen Fleischerei bei sich führt,
klopfte an meine Türe. Was wäre zu tun? In Anbetracht der schon
Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende anhaltenden gewalttätigen,
strukturellen Diskriminierung, die von dieser Personengruppe ausgeht,
wäre ich geneigt meinen Hausschlüssel zu verweigern. Wie stehen Sie zu
diesem Fall? Wäre hier eine Ausnahme von Ihren AGB möglich? Denn
Diskriminierung wäre hier ja - ganz in Ihrem Sinne -
Anti-Diskriminierung, also im übergeordneten moralisch-ethischen Sinne
durchaus mit Ihren AGB wiederum vereinbar. Ich hoffe, dass Sie meine
Einschätzung teilen und ich bitte um eine Einschätzung Ihres
Inklusionsbeauftragten.
MIt freundlichen Grüssen,
SB
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen