Freitag, 1. Juli 2022

Inflation hat genau eine Ursache

Die Geschichte wiederholt sich alle paar Dekaden, aber wir scheinen nichts daraus zu lernen. Nicht die Ölkonzerne sind schuld. Nicht die Gewerkschaften sind schuld. Nicht der Krieg ist schuld. Nicht die Supermarktketten sind schuld. Die Inflation wird an einem Ort und nur an einem Ort gemacht: Von den Zentralbanken.

Milton Friedman über die Ursachen von Inflation:



Mittwoch, 15. Juni 2022

Hayek über Wachstum und Ungleichheit zwischen Nationen und innerhalb von Nationen


 "There can be little doubt that the prospect of the poorer, 'undeveloped' countries reaching the present level of the West is very much better than it would have been, had the West not pulled so far ahead." (Hayek, Friedrich v.: The Constitution of Liberty, S. 100)

 Es ist also gerade nicht so, dass die armen Länder arm sind, weil die westlichen Länder reich sind. Sondern es verhält sich genau umgekehrt: Die Entwicklung des Reichtums und die Anhäufung von Wissen in den westlichen Ländern gab dem Rest der Welt die Möglichkeit einen wesentlich schnelleren Entwicklungspfad einzuschlagen. Hayek schrieb dies im Jahr 1960, doch die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten gibt ihm völlig Recht. Der Aufstieg von China, Indien und vielen anderen Ländern zu führenden Volkswirtschaften wäre ohne die Vorreiterrolle des Westens nicht möglich gewesen oder wäre wesentlich langsamer verlaufen.

Auch die Ungleichheit innerhalb einer Nation sieht Hayek ähnlich. Eine Oberschicht, die die Entwicklung und Verbesserung der Güter vorantreibt, sorgt damit automatisch dafür, dass bald darauf auch die Mittel- und Unterschicht profitieren können. Insofern sieht Hayek zwei Möglichkeiten, Ungleichheit in einer Gesellschaft zu bekämpfen: Eine kurzfristige, welche über Umverteilung den Reichtum von den Wohlhabenden zu den ärmeren Schichten transferiert. Und eine langfristig ausgerichtete Strategie, die die Unterschied zwischen den Klassen produktiv ausnutzt. In diesem Zusammenhang verweist er auch darauf, dass die Tendenz zum egalisierenden Wohlfahrtsstaat gerade die europäischen Länder viel an Dynamik gekostet hat.

Dienstag, 6. April 2021

Für eine PVI - Politiker-Verantwortungsinitiative

Am 29. November 2020 wurde in der Schweiz über die KVI (Konzernverantwortungs-Initiative) abgestimmt. Trotz einer hauchdünnen Mehrheit unter den Abstimmenden von 50.7% wurde sie letztendlich nicht angenommen, da die Mehrheit der Kantone dagegen stand (das so genannte Ständemehr). Die Initiative wollte, dass Konzerne auch für ihr Handeln im Ausland nach Schweizer Recht haftbar zu machen sind. 

Schon heute sind die Organe privatwirtschaftlicher Unternehmen wie Vorstände, Aufsichtsräte oder Verwaltungsräte einem umfangreichen persönlichen zivil- und strafrechtlichen Haftungsrisiko ausgesetzt. Dabei sind die Regeln und die Rechtsprechung von Land zu Land sehr verschieden, aber grundsätzlich kann ein Trend zur Verschärfung festgestellt werden. So verurteilte 2013 das Landgericht München beispielsweise den ehemaligen Siemens-Vorstand Neubürger zu einem Schadensersatz von 15 Millionen Euro an die Siemens AG für sein Versäumnis, ein Compliance-System aufgebaut zu haben:

Freitag, 12. März 2021

"Comparable Worth Index" - Karl Marx durch die Hintertür

Rund um den so genannten internationalen Frauentag an jedem 8. März wird allenthalben die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern beschworen. Seit ein paar Jahren propagieren die Vertreter der Genderwissenschaften dabei ein neues (aber im Kern sehr altes) Konzept: Der Comparable Worth Index


"Ausgangspunkt für die empirischen Analysen des Forschungsprojektes ist die Bildung eines Indexes („Comparable Worth Index“), mit dem die jeweiligen Anforderungen und Belastungen in unterschiedlichen Berufen umfassend und geschlechtsneutral erfasst und verglichen werden können (vgl. Glossar). Anhand der Indexwerte können dann Berufe identifiziert werden, die gleich hohe Arbeitsanforderungen und ‑belastungen aufweisen (Gleichwertigkeit) bzw. kann ermittelt werden, in welchen Berufen die Arbeitsanforderungen und -belastungen jeweils höher oder niedriger ausfallen als in anderen. Dabei gilt: Je höher der Indexwert eines Berufes, desto höher sind dort die Anforderungen und Belastungen; Berufe mit gleichem Indexwert weisen hingegen ein vergleichbares Anforderungs- bzw. Belastungsniveau auf." 

Freitag, 19. Februar 2021

Leserbrief an einen Journalisten, der Grundrechte für Privilegien hält

 Im heutigen Tagblatt erschien ein Kommentar von Pascal Ritter. Sein Titel: "Die Kritik am Schweizer «Lockdown» ist Jammern auf ganz hohem Niveau".

Hier ist mein Leserbrief dazu:

Laut Pascal Ritter sollen sich die Schweizer darüber freuen, dass sie «privilegiert» sind und der Lock-Down in der Schweiz nicht ganz so schlimm sei wie in Frankreich oder Deutschland. Offensichtlich leidet Herr Ritter an einer starken Verzerrung der Realität: Zum einen ist es kein Privileg, wenn die verfassungsmässigen Grundrechte nur zu 70% und nicht zu 90% eingeschränkt werden. Zum zweiten, kann man die Schweiz zwar mit Frankreich oder Deutschland vergleichen. Man kann sie aber genauso gut auch mit Schweden (alles geöffnet, nie geschlossen) oder Polen (alles geöffnet) vergleichen. Selbst Österreich und Italien mussten inzwischen wieder viele Einrichtungen öffnen. Zum dritten, sollte Herr Ritter sich eingestehen, dass der Lock-Down weitgehend wirkungslos war und ist. Typischerweise haben die Länder mit den rigidesten Massnahmen (Frankreich, Italien, Spanien) auch die höchsten Sterberaten zu verzeichnen. Und last but not least, sollte Herr Ritter als privilegierter Journalist im Home-Office, darüber nachdenken, dass Teile der Bevölkerung derzeit extrem unterprivilegiert sind: Arbeitslose, Kurzarbeiter, psychisch Kranke und alleinlebende Menschen, die massive «Kollateralschäden» erleiden. 


Mittwoch, 17. Februar 2021

Hayeks Warnung vor der Ignoranz von Experten

 


«Unsere Freiheit ist in vielen Bereich bedroht, weil wir viel zu schnell Entscheidungen an Experten delegieren und bereit sind, unkritisch ihre Meinung bezüglich eines Problems zu akzeptieren, von dem sie doch nur mit einem kleinen Aspekt wirklich vertraut sind." (F. v. Hayek, Constitution of Liberty, S. 50)

Sonntag, 31. Januar 2021

Friedrich von Hayek: "We must first of all know what we believe"

In der Einführung zu "The Consitution of Liberty" schreibt Friedrich von Hayek: 


 "Im Kampf um die moralische Unterstützung durch die Völker der Welt, bringt der Mangel einer festen Überzeugung einen grossen Nachteil für den Westen. Die Stimmung der intellektuellen Elite zeigt sich als Entfremdung von den eigenen  Prinzipien, Herabsetzung der eigenen Leistungen und ein ausschliessliches Interesse an 'besseren Welten'. Dies ist kein Zustand in dem wir hoffen können, Anhänger zu gewinnen. Wenn wir Hoffnung haben wollen, den grossen Kampf der Ideen, der sich gerade zuträgt, zu gewinnen, dann müssen wir zuallererst wissen, wovon wir selbst überzeugt sind. "

Friedrich Hayek hatte diese Aussage 1960 auf die ideologische Auseinandersetzung im kalten Krieg bezogen. Doch erscheint sie mir heute aktueller denn je.


Freitag, 29. Januar 2021

Gab es in der Schweiz eine Übersterblichkeit in 2020? Ja, sagt Prof. Beck von der Uni Luzern, aber nur 30% davon ist Covid-19 zuzurechnen

 Professor Konstantin Beck von der Universität Luzern beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gesundheitsstatistiken. Er ist Titularprofessor für Versicherungsökonomie. In einem knapp 30-minütigenVideo stellt Professor Beck, die Frage, ob es 2020 in der Schweiz eine Übersterblichkeit gab. Er sagt ja, es gab eine (relativ moderate) Übersterblichkeit von rund 3000 Personen (bei insgesamt etwa 75'000 Sterbefällen). Allerdings seien nur rund 1200 dieser Fälle mit Corona zu erklären. Der Rest sei auf andere Ursachen zurückzuführen, möglicherweise auch auf die Corona-Massnahmen.